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Die Liebeskranke, Jan Steen, 17. Jhd.

Ein interessantes Bild, - der Bedrängnis.
Für die Erkrankte.

Der Junge, der den Finger hebt und vor der Liebe warnt?
Das Papier auf dem Tisch, das das Ende besiegelte.
Der Feuerspender zu ihren Füßen, erloschen.
Der herbeigerufene Arzt, der nicht helfen kann.
Der umgestürzte Korb und die saure Zitrone.
Und das Paar im Rücken.

Und sie kann nicht entfliehen.
Nicht dem erhobenen Zeigefinger, nicht dem ehrlich besorgten Blick der Frau, nicht dem spöttisch kommentierenden Arzt, der mitteilt, dass seine Medizin in diesem Falle wirkungslos sei und nicht der Szenerie hinter ihrem Rücken.

Dem Mann, der einer anderen Frau ein Billett mit einer Botschaft in die Hand drückt.
Das dem Mann zugewandte Halbprofil der angesprochenen Frau legt es nahe, dass sie mit dem Angebot einverstanden ist. Dazwischen der Hund, der die - eheliche - Treue symbolisiert, die ein Ende gefunden hat oder nicht erreichbar ist.

Ins Zentrum positioniert, birgt der Platz auf dem Stuhl keinen Rückzugsort.
Im Gegenteil, wird sie dadurch in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt.
Als einzige Möglichkeit der Flucht vor dieser unerträglichen Situation, hat sie die Augen geschlossen.
Und wirkt so erschöpft.

Liebeskummer ist nicht lustig.
Auch nicht für Resiliente.

Kummer nagt.
Und das Finden eines Gegenmittels kann lange dauern.
Eine sichere Lösung - die Lösung vom Objekt des Kummers.
Ein probates Mittel, aber so bitter.

Es ist immer auch eine Frage des Umgangs mit den vorhandenen Ressourcen für die Bewältigung der Trauer - wieviel kann ich ertragen und wie dosiert man Abschied?
Und: Wie ertrage ich Schmerz vor dem Hintergrund, nicht zu wissen, wie lange dieser noch anhält?
Was mache ich, wenn ich mir ein Ausfallen, ein unbetäubtes Durchleben des Schmerzes bis alles restlos durchgestanden ist, nicht leisten kann, weil meine Präsenz und Leistungsfähigkeit gefragt ist? Was passiert schließlich durch diesen immer wieder aufgeschobenen Termin des Eingeständnisses von Nichtgefragtsein?

Liebeskummer - eine elementar menschliche Erfahrung.
Sie wird dadurch weder einfacher noch schwerer.
Noch beinhaltet sie eine Wertung.

Wenn ich demnächst umgezogen, der Stress von Umzug & Erstausgabe des Magazins vorüber, werde ich mich, so oft es geht, zurückziehen.

In die Natur, die ich schon immer als hilfreich empfunden habe, in die neue Wohnung mit ungewohnter Atmosphäre und in mich selbst. Eine Art (Liebes)kummersabbatical schwebt mir vor, getreu dem Motto:
gib dem Abschied eine Chance.

Von Trauer und Lähmung, von den Dingen, die nicht liefen, von allem, was mir hier eine schwere Zeit bescherte.

Damit an neuem Ort neues Schönes sein kann.





Nicht unter die Haube gekommen: "Geschichte der Frauenhaube.

Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit verlangte die Norm von verheirateten Frauen das Tragen einer Haube, während unverheiratete ihr Haupt unbedeckt lassen durften. Die Redensart unter die Haube kommen (= heiraten) leitet sich davon ab.[4] Die Haube galt als Zeichen der Frauenwürde und der Wohlanständigkeit; eine Frau ohne Haube (oder andere Kopfbedeckung) galt als „loses Frauenzimmer“. In ganz Europa ist sie fester Bestandteil fast aller Frauentrachten.

Die Begründung der Kirche, dass Frauen ihr Haar zu bedecken hatten, leitet sich ab aus Korinther 1, Kapitel 11. "

Quelle: wikipedia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Haube

Schwerstabhängig....aja....dann wohl doch nur der Radikalentzug:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sleepless_in_New_York

Internet abschalten.
PC verschrotten.
Analog atmen.